Dreiecksbeziehungen und was ihren Reiz ausmacht
Der Begriff Dreiecksbeziehung bezeichnet eine Sex- oder Liebesbeziehung
zwischen einer und zwei weiteren Personen. Dabei gibt es zwei Arten
von Dreiecksbeziehungen: Bei der einen wissen alle drei beteiligten
Personen voneinander, es wird sozusagen eine offene Beziehung geführt;
bei der anderen Variante besteht eine Zweierpartnerschaft, in der
einer der Partner einen zweiten Partner oder Liebhaber hat, ohne dass
der andere davon weiß (Fremdgehen).
Menschen entscheiden sich aus verschiedensten Gründen zu einer Dreiecksbeziehung.
Vorrangig dominiert der Wunsch nach etwas Neuem und Spannenden. Dies
tritt meist zu einem Zeitpunkt ein, an dem in Ehen oder Beziehungen
der Alltag Einzug gehalten hat und es auch im Schlafzimmer zu keinen
befriedigenden, leidenschaftlichen Gefühlen mehr kommt. Manche Paare
entscheiden sich in Übereinkunft für die Dreierkonstellation und erhoffen
sich dadurch mehr Abwechslung und Leidenschaft, vor allem in Bezug
auf das Intimleben. Lang gehegte erotische Träume können so in Erfüllung
gehen, wie zum Beispiel der Sex mit zwei Frauen/Männern oder bisexuelle
Erfahrungen. Viele leben diese Konstellation auf Dauer glücklich aus,
die ihnen auch die Chance geben kann, neue Seiten an sich selbst zu
entdecken und auszuleben.
Bei einigen Paaren kann die Dreiecksbeziehung die erwünschten Verbesserungen
und Erfahrungen bringen, wenngleich nicht immer von Dauer. Zu hoch
ist die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der Partner eifersüchtig
wird und irgendwann realisiert, dass er den anderen, entgegen seiner
vorigen Phantasie, doch nicht auf Dauer mit einer anderen Person teilen
kann. Oder er/sie merkt, dass die Dreiecksbeziehung nicht die erwünschte
Erfüllung bringt und er/sie in monogamen Beziehungen doch glücklicher
ist. Männer oder Frauen, die sich auf eine Dreiecksbeziehung in Form
des heimlichen Fremdgehens einlassen, tun dies häufig aus dem Drang
heraus, aus dem Beziehungsalltag auszubrechen, neue Lebendigkeit zu
spüren und etwas Aufgestautes auszuleben, das in ihrer Beziehung keinen
Raum hat.
Antrieb ist auch oft, wie schon in der Bibel, der Reiz, die verbotene
Frucht zu kosten. Denn besonders das Verbotene erweckt Begehren und
leidenschaftliches Verlangen. Die Beweggründe der Männer unterscheiden
sich beim Fremdgehen von denen mancher Frauen. Während die Frauen
in eingeschlafenen Beziehungen verstärkt nach Selbsterfüllung, emotionaler
Wärme und Geborgenheit bei einem fremden Mann suchen, streben Männer
nach Bestätigung, Anerkennung und gehen einem instinktiven Jagdtrieb
nach, bei dem Gefühle und Liebe manchmal keinerlei Rolle spielen.
Daher besteht bei fremdgehenden Frauen häufiger die Gefahr, dass sie
sich in den Geliebten verlieben, was auch wieder den besonderen Reiz
ausmacht ("Ich darf mich einfach nicht verlieben!"). Männer hingegen
wissen Affäre (reiner Sex) und Ehefrau/Liebespartnerin (Liebe, Kinder
und Zukunft) besser zu trennen.
Das Risiko entdeckt zu werden ist bei Fremdgängern und Seitensprüngen
allgegenwärtig. Wenn das kurz oder lang gehütete Geheimnis ans Licht
kommt, bricht für die Betrogenen eine Welt zusammen. Nur das gemeinsame
Aufarbeiten, Ehrlichkeit zu sich selbst und dem Partner kann eine
Chance sein, zu erkennen, was in der Beziehung gefehlt hat oder nicht
gelebt werden konnte, um wieder zusammenzufinden.